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Kreditantrag für Zentrum kommt im Mai

Teil 2 des Rück- und Ausblick-Interviews von Gemeinde, Kanton und Appenzeller Bahnen.

Auf Einladung der Zukunft Teufen-Redaktion zogen die Gemeinderätin Pascale Sigg-Bischof; Sabrina Huber, Mediensprecherin der Appenzeller Bahnen (AB) sowie Urs Kast, stv. Kantonsingenieur im kantonalen Tiefbauamt nicht nur Jahresbilanz, sondern sprachen auch über anstehende Projekte.

Doppelspur, neue Zentrumsgestaltung, Stations- und Technikgebäude sowie ein Kreisel: Teufen steckt mitten in der Umsetzung eines Jahrhundertprojektes. Damit während dessen Realisierung nicht jeder sein eigenes Kommunikations-Süppchen kocht, haben sich Gemeinde, AB und Kanton zusammengetan, um mittels www.zukunft-teufen.ch die Teufnerinnen und Teufner während der verschiedenen Bauphasen transparent und aus erster Hand zu informieren. Die Bauprojekte, die sich auf dem Reisbrett minutiös planen liessen, wurden in der Realität da und dort zu einem Marschhalt gezwungen. Ein Grossteil der erwähnten Projekte hätte während der AB-Totalsperre von April bis Oktober 2018 umgesetzt werden sollen. Aus verschiedenen Gründen stehen jedoch beispielsweise die Bewilligungen für den Bahnhof Teufen sowie den Umbau Bahnhofskreuzung nach wie vor aus. Wie die (revidierten) Zeitpläne für die kommenden Monate bei AB, Kanton und Gemeinde aussehen, erzählen Pascale Sigg-Bischof, Sabrina Huber und Urs Kast im zweiten Teil des Rück- und Ausblick-Interviews.

zukunft-teufen: Die Verantwortlichen für die Ortsdurchfahrt von Kanton, Gemeinde und AB müssen aufgrund der erwähnten Verzögerungen immer wieder grosse Flexibilität an den Tag legen. Wie sehen im Moment die Pläne für die kommenden Monate aus?
Urs Kast: Seitens Kanton wird der Ausbau der Kantonsstrasse im Bereich Sonnenrank-Haltestelle Niederteufen eines der nächsten grösseren Bauvorhaben in Teufen sein. Damit die Fussgänger bei der Turnhalle die Strasse künftig sicherer queren können, wird eine Mittelinsel realisiert. Dies bedingt, dass die Kantonsstrasse um rund zwei Meter Richtung Westen verbreitert wird. Sollte 2019 der Bahnhofkreisel nicht in Angriff genommen werden können, plant das kantonale Tiefbauamt anstelle dessen, die Haslenstrasse auf dem Abschnitt Schönenbüel-Sammelbüel zu sanieren.

Pascale Sigg-Bischof: Die Arbeitsgruppe Gestaltung Dorfzentrum Teufen hat an ihrer Dezember-Sitzung bereits Details wie die Materialisierung der Strasse und Plätze, das Lichtkonzept, Sitzgelegenheiten, die Bepflanzung oder Stromanschlüsse diskutiert. Nun arbeiten die Landschaftsarchitekten von «Kollektiv Nordost» einen aussagekräftigen Kostenrahmen aus. Ein erklärtes Ziel ist, dass wir am Abstimmungssonntag vom 19. Mai 2019, dem Teufner Stimmvolk den Baukredit für die Neugestaltung des Dorfzentrums vorlegen können.

Sabrina Huber: Betreffend Ortsdurchfahrt möchte ich gerne auf die Informationsveranstaltung vom 17. Januar, 19.30 Uhr, im Lindensaal, verweisen. Dann wird die Öffentlichkeit aus erster Hand von den Verantwortlichen von Gemeinde, Kanton und AB zu den anstehenden Vorhaben orientiert. Klar ist, dass wir das Projekt im ersten Halbjahr 2019 beim Bund einreichen werden.

Wortwörtlich aufhorchen liess in den letzten Wochen das Räderkreischen der neuen Tango-Züge. Weiss man bei den AB inzwischen, wie man diesen Lärmemissionen beikommen kann?
Sabrina Huber: Das Kreischen der Räder ist bei Bahnen in engen Kurvenradien weit verbreitet. Die Ursache liegt unter anderem in der Beziehung zwischen Rad und Schiene. Auch spielt die Witterung eine wichtige Rolle, so ist bei hoher Luftfeuchtigkeit, Regen und Schnee der Lärm deutlich geringer. Entscheidend ist auch die richtige Konditionierung der Schienen. Dieses Konditionieren erfolgt durch das Fahrzeug und bedingt sehr sensible Einstellungen und eine anspruchsvolle Anwendung des Schmiermittels. Im Moment warten wir die Auswertungen der Lärmmessungen ab, welche die Gemeinde Teufen in Auftrag gegeben hat. Diese erfolgen bei unterschiedlichen Wetterbedingungen.

Bei der Realisierung des Teufner Jahrhundertprojekts gibt es diverse Schnittstellen zwischen Gemeinde, Kanton und AB. Wie funktioniert diese Koordination mit den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen und Schlüsselpositionen?
Pascale Sigg-Bischof: Die erwähnten Verzögerungen haben auch ihr Gutes: Dadurch konnten die verschiedenen Gremien die jeweiligen Pläne über einen längeren Zeitraum aufeinander abstimmen. So haben wir bereits während der Werkleitungsarbeiten bei der Bahnhofkreuzung wertvolle, erste Erfahrungen gesammelt und Verbesserungspotenzial ausgemacht. Es ist eine kommunikative Herkulesaufgabe, die vielen involvierten Personen stets auf demselben Wissensstand zu haben. Unser aller Streben ist, dass die Projektoberleitung, die Steuerungsgruppe, das Planungsteam, der Polier und der Bauarbeiter vom Selben sprechen.

Sabrina Huber: Trotz der verschiedenen Hierarchien und Zuständigkeiten spreche ich im Namen aller drei Parteien, dass die Zusammenarbeit in den Schlüsselpositionen konstruktiv und effizient funktioniert. Selbstverständlich gibt es immer wieder Knacknüsse und unterschiedliche Bedürfnisse. Diese konnten wir bisher aber stets auf einen gemeinsamen Nenner bringen.

Mit zukunft-teufen.ch haben Sie zu dritt – Gemeinde, AB und Kanton – eine gemeinsame Infoplattform initiiert. Was war der Hauptbeweggrund, der euch zu diesem Schritt bewogen hat?
Pascale Sigg-Bischof: In der Vergangenheit wurde von der Bevölkerung oft bemängelt, dass gerade die Gemeinde nicht offen kommuniziere. Mit zukunft-teufen.ch wollen wir diesen kritischen Stimmen entgegenwirken. Hier erhalten die Teufnerinnen und Teufner nicht nur Informationen zu aktuellen Verkehrsbehinderungen, Umleitungen und Hintergrundinformationen, sondern haben selbst ein Sprachrohr zur Verfügung. So haben Gewerbler eine eigen Rubrik, in der sie kostenlos ihre Öffnungszeiten, Ferien, Anfahrtswege oder Parkplätze publizieren können. Auch ist es wünschenswert, dass die Detaillisten, wenn sie während den grossen Bauphasen beispielsweise in ein Provisorium dislozieren, ihre Kunden auf dieser Webseite informieren können.

Interview: Rosalie Manser